Das Kleine 1x1 für deine Workshop Vorbereitung

Zehn Minuten vor Workshopbeginn hetzt du in den Supermarkt um noch was zu Essen einzukaufen. Während du in der - wie bist du da schon wieder reingeraten?! - längsten Schlange an der Kasse stehst und das Kleingeld aus den Tiefen deines Rucksacks klaubst, fällt dir auf, dass du deine Yogahose auf der Wäscheleine zu Hause vergessen hast.

 

Scheiße.

 

Irgendwie hattest du dir den Beginn des Workshops anders vorgestellt.

Eine meine Uni-Dozentinnen sagte einmal: "Seminarzeit ist Lebenszeit. Sitzen Sie die Zeit also nicht ab, machen Sie was draus!"

 

Recht hatte Sie.

 

In deinen Workshop investierst du Kraft, Hirnschmalz, Zeit und Geld. Du investierst in dich, um später möglichst viel herauszubekommen.

 

Laut BWLern war eine Investition dann vorteilhaft, wenn der Kapitalwert größer als Null ist.

 

Was können wir also tun, damit  wir umgerechnet einen größeren Wert, den wir körperlich, geistig, zeitlich und finanziell investiert haben, als Null erlangen? Oder anders ausgedrückt: Wie können wir einen Workshop in vollen Zügen genießen und möglichst viel mitnehmen?

 

1x1: Vor deinem Workshop - Präparation ist das halbe Leben

 

Nicht nur Seminarszeit ist Lebenszeit - auch die Vorbereitung auf das Seminar ist deine Lebenszeit. Warum diese nicht auch so angenehm wie möglich gestalten?

 

Was ist zu tun?

Trage dir den Workshoptermin in deinen Kalender ein. Nun überlege dir: wie sieht die Woche vorher, wie nachher aus?

Wann möchtest du deine Lebensmittel für das Seminar einkaufen gehen? Brauchst du besonderes Zubehör oder Kleidung für die Workshoptage? Bis wann musst du die Sachen bestellt, gewaschen, vorbereitet haben? 

Notiere dir auch diese Aufgaben in deinem Kalender.

 

Oft unterschätzen wir, wie es uns nach Workshops geht. Gerade bei körperlich sehr intensiven Workshops und/oder auch Wochenenden, bei denen allerhand Inneres bewegt wird, ist es schön, wenn du die Wahl hast, dich am Abend nach Bedarf hinzulegen und auszuruhen. Körper und Geist möchten Gelerntes verarbeiten. Wenn du ihnen die Zeit dafür gibst, sind beide am nächsten Tag fitter und, wie die Forschung immer wieder bestätigt, erinnern sich besser an die Inhalte.

 

Bei besonders intensiven Workshops ist es sogar zu überlegen, ob du dir danach einen Tag Urlaub gönnst. Um dir Ruhe und Zeit zu geben, das Erfahrene zu verarbeiten. Oder einfach, damit du noch einen Tag in den Erinnerungen schwelgen und die Atmosphäre des Kurses noch länger mit dir tragen kannst.  

 

Essen und Getränke (Tee)

Es ist nichts Neues, dass das Essen, was frau/man Freitags Abends nach ner anstrengenden Arbeitswoche auf der Couch vorm Fernseher reinzieht nicht dem entspricht, was der Körper am Tag des Workshops möchte ;)

 

Dennoch ist es mir letztens auch wieder passiert, dass ich in meinem Gepäck für die kurzen Pausen nur Kuchen und Schokolade hatte. Dabei verlangte mein Körper nach Obst und Gemüse. Ärgerlich.

 

Gerade bei Bewegungsworkshops ist es ratsam, leichte Nahrung zu essen. So ist der Körper nach der Pause erholt und kann das Blut dorthin lenken, wo es gebraucht wird. 

 

An kalten oder eher kühleren Tagen ist es schön, dem Körper durch das Trinken von warmen Tee zu unterstützen und ihm damit etwas gutes zu gönnen. Bist du dir unsicher ob der Veranstaltungsort eine Möglichkeit zur Teezubereitung bietet? Dann bereite dir zu Hause eine Thermoskanne mit deinem Lieblingstee vor.

 

Die Kür Nr. 1: Setz dir eine Intention

 

Was ist deine Intention für den Workshop? Möchtest du eine bestimmte Technik erlernen? Oder vertiefen? Willst du einfach nur den Prozess, die Stimmung und die Aktivitäten mit den Teilnehmenden genießen? Oder bist du offen für das, was kommt, weil du nicht einschätzen kannst, was passiert? 

 

Deine Intention vor dem Workshop zu formulieren - und am Besten noch niederzuschreiben -  hat viele Vorteile:

 

1. Du stimmst dich darauf ein, was dir am wichtigsten ist.

2. Dadurch wird dein Gehirn aktiviert, das aufzunehmen, rauszufiltern, was dir wichtig ist (z.B. eine Technik oder es erinnert dich zwischen durch daran, dass du dich nicht im negative-self-talk vergehen wolltest sondern die Zeit genießen möchtest.)

3. Du hast Möglichkeiten, den Workshop mitzugestalten!

Üblicherweise geben Workshopleiter/innen in einer Vorstellungsrunde ihren Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Vorstellungen, Wünsche etc. für die folgenden Stunden und Tage zu äußern. Um so klarer du benennen kannst, was du dir erhoffst, desto mehr kann die Dozentin auf dich eingehen.

(Und als Workshopleitende kann ich dir sagen: nichts ist schlimmer als eine Gruppe, die keine Erwartungen hat oder diese nicht formuliert. Denn so kann ich schwer einschätzen, ob das, was ich liefere auch den Wünschen dr Teilnehmenden entspricht.)

 

 

1x2: Im Workshop

 

Die Kür Nr. 2: Practice a Beginners' mind

 

Das ist DER Schlüssel zum Erfolg!

Egal ob du um, dazu oder neu lernen möchtest: bleibe offen und neugierig. Auch wenn du das schon mal gehört hast, auch wenn du die Übung schon tausend mal gemacht hast. Versuche dich in der Übung wieder neu zu entdecken.

 

"Kenn ich schon! Das ist doch alt! Zeig mir was Neues!", sind typische Forderungen der Stimme in unserem Kopf. Ungeduld und Unachtsamkeit helfen uns bloß nicht weiter. Denn: Sich verschließen und dicht machen - auch vor schon bekannten Dingen - ist der Erzfeind jeglichen Lernens! Und damit auch unserer Weiterentwicklung.

 

Übung macht den Meister lautet ein altes Sprichwort. Lass dies dein Nordstern für alle Situationen sein, in dem dir dein Gehirn vorgaukeln möchte, dass du das nicht brauchst. 

 

 

1x3: Beim oder nach dem Workshop

 

Notiere dir deine wichtigsten Erkenntnisse, die schönsten oder schwersten Übungen, die Feinheit einer Technik. Oder vielleicht möchtest du deine Gedanken festhalten?

 

Der Alltag kommt schneller wieder als gedacht. Umso schöner, wenn du dich auch Wochen später wieder an bestimmte Abläufe etc. erinnern und hineinversetzen kannst.

 

 

 

Jetzt möchte ich von dir wissen: Waren diese Anregungen hilfreich? Welche davon setzt du um - oder möchtest du eine bestimmte demnächst umsetzen?

Hinterlass mir unten ein Kommentar - ich freue mich, von dir zu lesen.

 

Bis bald

Joana

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Daya (Donnerstag, 10 März 2016 10:39)

    Liebe Joana,
    das ist ein super Beitrag! Gefällt mir sehr...Ich leite auch Workshops und du hast Recht, nichts ist schlimmer als Teilnehmer, die keine Erwartungen haben. Auch das mit der Übung, die man schon 100 mal gemacht hat, sehe ich auch so. Jedes Mal wieder von Neuem sehen und sich darauf einlassen, denn nur so kann etwas Neues entstehen und Erkenntnisse kommen;)
    Danke!
    LG, Daya